PropTech und Immobilien: Der digitale Trend der Immobilienbranche

//PropTech und Immobilien: Der digitale Trend der Immobilienbranche

Unter dem Begriff „PropTech“ beschäftigen sich junge Unternehmen mit digitalen Entwicklungen in der Immobilienbranche. Das Ziel ist es dabei, das eigene Unternehmen und damit verbundene Leistungen für Kunden auch zukünftig attraktiv zu gestalten. Das Erfolgsrezept lautet: digitale Technologien innovativ einsetzen.

PropTech und Immobilien: Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch

Ob „AdTech“, „FinTech“ oder „HealthTech“: Die Startups und Unternehmen der jungen „Tech“-Revolution gibt es in nahezu allen Branchen. Die Werbe-, Finanz- oder Gesundheitsbranche setzen beispielsweise bereits seit einigen Jahren auf die Digitalisierung der eigenen Wertschöpfungskette.

Dabei werden die Neuerungen der digitalen Welt in die klassischen Offline-Branchen und -Prozesse integriert. Und mit PropTech hält die Digitalisierung nun auch in der Immobilienbranche Einzug: Deutschlandweit gibt es bereits rund 70 Unternehmen, darunter etwa ZINSLAND, talocasa, ASSET PROFILER oder Immomio, die mit ihren Geschäftsmodellen die Immobilienbranche vorantreiben und digitalisieren wollen.

Digitalisierung und Immobilien: Die Definition von PropTech

Der Begriff PropTech ist aus den jeweiligen Anfangssilben von „Property“ und „Technology“ zusammengesetzt. Dabei steht PropTech als Oberbegriff für eine ganze Branche und deren Vorhaben, die Dienstleistungen und Prozesse rund um Immobilien durch den Einsatz moderner Technologien zu verändern. Häufig sind PropTech-Unternehmen junge Startups.

In der Immobilienbranche soll dabei das Vermieten und Verkaufen von Wohnraum sowie die Finanzierung von Bauträgermaßnahmen als klassisches Offline-Geschäft einen digitalen Impuls zur Steigerung des Kundennutzens erleben.

PropTech bringt neue Technologien in die Immobilienbranche

Ob das Erstellen von 3D-Grundrissen mittels App, das Mieter-Matching, der Vertrieb von Eigentumswohnungen oder digitale Immobilieninvestments mit geringen Anlagebeträgen über Online-Plattformen: Für Unternehmen der Immobilienbranche sowie für Kunden und Verbraucher bedeuten die modernen Tools, die mit dem PropTech-Trend einhergehen, vor allem Vereinfachung und Zeitersparnis.

„Unter dem Begriff PropTech bündeln sich viele Dienstleistungen der Immobilienbranche, die an einem virtuellen Tisch angeboten werden“, sagt Carl von Stechow, Gründer und Geschäftsführer von ZINSLAND. Der Gedanke von PropTech soll helfen, ähnlich wie FinTech in der Finanzbranche, den offline und den online Markt zusammenzuführen und das Beste beider Welten zu vereinen, um die Branche langfristig zu stärken.

Kein Bereich bleibt unberührt – Wo PropTech zu finden ist

Die jungen Unternehmen des PropTech-Trends sind in nahezu allen Bereichen zu finden – eine kleine Übersicht:

  • Property Management – zur einfacheren Verwaltung von Immobilienobjekten (z.B. schnelle Überprüfung von potenziellen Mietern)
  • Facility Management – zur Überprüfung Nachhaltigkeit von Immobilien (z.B. Energieverbrauch optimieren)
  • Construction Management – zur Unterstützung beim Bau neuer Objekte (z.B. Visualisierungstools)
  • Home Services und IoT Home – für die Mieter (z.B. automatische Reinigungsgeräte)
  • Home / Appartment Search – zur Vermittlung von Miet- und Kaufobjekten
  • Portfolio Management – zur Vermögensverwaltung (z.B. Crowdfunding Plattformen)

Die Zukunft der Immobilienbranche heute gestalten

„Die Digitalisierung der Immobilienbranche ist ein weitreichendes Thema, welches erst am Anfang einer Entwicklung steht. Wenn man sich ansieht, was im Ausland schon alles angeboten wird, dann sind wir in Deutschland Lichtjahre davon entfernt. Unser gemeinsames Ziel ist es, dies zu ändern“, so Nicolas Jacobi, Geschäftsführer von Immomio.

Ein Vorteil von PropTech: Die Digitalisierung spart Zeit

„Wer früher zu seinem Bank-Berater gehen musste, um eine fundierte Einschätzung zu Vermögensanlagen im Immobilienbereich zu erhalten, informiert sich heute vermehrt online. Dass man unkompliziert online investieren kann, macht unsere Plattform möglich“, so Carl von Stechow von ZINSLAND.

Bloginhalt proptech 300x236 - PropTech und Immobilien: Der digitale Trend der Immobilienbranche -Das Unternehmen ASSET PROFILER bietet einen geschlossenen Online-Investment-Marktplatz für Immobilienprofis an. „Wir wollen Käufer und Verkäufer von Investmentimmobilien online zusammenführen, ohne dass eine Partei dabei durch das zu frühe Preisgeben von Informationen einen Nachteil erleidet“, sagt Norman Meyer, Geschäftsführer von Asset Profiler. Ein ähnliches Konzept – allerdings für Mieter und Hausverwaltungen – verfolgt das 2015 gestartete Immobilien-Startup Immomio, das eine Software entwickelt hat, die Mieter und Vermieter systematisch auf ihrer Plattform verknüpft.

Während sich Immomio auf das Mieter-Matching konzentriert, ging 2014 mit talocasa eine Informations- und Beratungsplattform für den Immobilienverkauf an den Start. talocasa versteht sich als Schnittstelle zwischen potentiellen Immobilienverkäufern und lokalen Maklern. „Wir haben erkannt, dass Immobilienmakler ihre Verkaufsobjekte hauptsächlich offline akquirieren, obwohl die Erstinformation auf Konsumentenseite zunehmend online erfolgt. Mit talocasa bauen wir hier eine Brücke, die großen Mehrwert für beide Seiten schafft“, erklärt Sebastian Wagner, Gründer und Geschäftsführer von talocasa.

Immobilien-Startups als Mittelstand der Zukunft

Was die Jungunternehmer vereint ist die Vision, dass die Immobilienbranche noch viel Potenzial birgt, die die Internet-Startups nutzen könnten. „Wichtig ist, dass wir aus Deutschland heraus den Trend steuern, und nicht erst darauf warten, dass internationale Firmen den deutschen Markt für sich entdecken. Schließlich ist Deutschland der beliebteste Immobilienmarkt unter den internationalen Investoren. Die Digitalisierung dieser Branche werden wir in keinem Fall aufhalten können“, schlussfolgert Carl von Stechow.

Digitalisierung in der Immobilienfinanzierung: Die Konkurrenz aus dem Netz

Die fünf wichtigen PropTech-Trends für 2019

Der PropTech-Trend breitet sich mit rasantem Tempo aus – und bisher ist bereits viel passiert: Online-Börsen etablieren sich zunehmend als Suchmaschinen für Wohnungssuchende, wodurch die klassischen Makler zunehmend abgelöst werden. Gleichzeitig ermöglichen Crowdinvesting-Plattformen leichte Investitionen in renditestarke Immobilienprojekte, die investierten Summen liegen in Millionenhöhe – mit Ausblick auf mehr. Welche Trends die PropTech-Szene auch 2019 beschäftigen:

1. Transparenz in der Immobilienbranche

PropTech-Unternehmen sorgen für einen transparenten Immobilienmarkt: Durch intelligente, digitale Vernetzungen können Mietpreise, Fluktuationsraten oder leerstehende Objekte einfacher und vor allem schneller erkannt und kommuniziert werden. Auf Basis dieser Daten lassen sich wohnungspolitische Entscheidungen leichter fällen und durchsetzen. Die Trends können zur besseren Verteilung des Wohnraums beitragen – beispielsweise im Falle des Wohnungsleerstands in ländlichen und der -knappheit in städtischen Regionen.

2. Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Sogenannte Smart-Home-Apps sorgen für eine energieeffizientere Gestaltung und Nutzung von Immobilien. Und die Apps setzen so den Grundstein für große Themen der Zukunft: Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Intelligente Systeme können beispielsweise den Energieverbrauch von Wohnobjekten analysieren, wodurch Hauseigentümer diesen weiter optimieren können. In diesem Gebiet besteht großes Potenzial für die PropTech-Szene.

3. Immobilien- und Wohnungsvermittlung ohne Makler

Die Immobilienvermittlung war einer der ersten Bereiche, der maßgeblich von der Digitalisierung revolutioniert wurde. Dadurch wird Menschen landesweit die Wohnungssuche deutlich erleichtert, da diese zunächst unabhängig von Ort und Zeit erfolgen kann. Durch die unverkennbaren Vorteile, und die gleichzeitig damit einhergehende Kostenersparnis durch die wegfallende Vermittlungscourtage, steigt allerdings der ohnehin schon starke Druck auf die klassischen Immobilienmakler weiter an. Die Situation wird mit einem ähnlichen Trend noch deutlicher: Dank Virtual Reality-Brillen könnten Wohnungsbesichtigungen bald gänzlich von zuhause aus stattfinden – digital und in 3D.

4. Blockchain und Kryptowährungen

Die Blockchain hält für praktisch jede Branche bahnbrechende Veränderungen bereit. In der Immobilienbranche kann durch den Einsatz der Technologie beispielsweise der Bedarf an externen Akteuren reduziert oder gar beseitigt werden. Musste früher eine hohe Gebühr an den Notar bezahlt, können Mittelsmänner dank der Blockchain zukünftig entfallen.

Kryptowährungen wie Bitcoin sind eng mit der Blockchain verbunden und beeinflussen ebenfalls die Immobilienmärkte. Dank der Abwicklung von Zahlungsprozessen über die digitale Währungen kann unter anderem die Geschwindigkeit von Immobilienkäufen erhöht werden, während gleichzeitig die dafür nötigen Gebühren sinken. Bereits heute werden Immobilien mit Bitcoin gehandelt.

5. Crowdinvesting ermöglicht Investitionen für Jedermann

Bisher konnten nur Großinvestoren oder vermögende Privatpersonen von dem Boom der Immobilienbranche profitieren. Auch diesen Umstand revolutioniert die PropTech-Szene: Immobilien-Crowdinvesting ermöglicht es auch Kleinanlegern, in lukrative Immobilienprojekte zu investieren. Über ZINSLAND beispielsweise können Sie bereits ab 500 Euro in Bauvorhaben renommierter Projektentwickler investieren – erfahren Sie hier mehr über die Funktionsweise von Crowdinvesting.

Fazit: Die Immobilienbranche wird kräftig aufgewirbelt

Mit PropTech und dem Trend der Digitalisierung wird die Immobilienbranche kräftig aufgewirbelt. Und das, nachdem die Branche lange Zeit von Technologie-Unternehmen ungeachtet blieb – man denke beispielsweise nur an die stets physisch unterzeichneten Verträge oder die langen Excel-Listen zur Objektverwaltung. Doch nun eröffnet PropTech den innovativen Unternehmen neue Chancen und den Anwendern gleichzeitig neue Vorteile.

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Von |2019-01-04T11:16:08+02:0022. Dezember 2018|
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