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Robo-Advisor liegen aktuell voll im Trend: Die digitalen Anlageberater versprechen, die nächste Generation der Geldanlage zu sein. Aber wie gut sind die digitalen Vermögensverwaltung wirklich?
Der Bedarf nach digitalen Lösungen im Geldmanagement ist enorm. Während andere Bereiche längst von der Digitalisierung umgekrempelt wurden, bringen FinTechs aktuell mit großen Schritten Bewegung in die Finanzbranche und setzen mitunter neue Maßstäbe in der digitalen Vermögensverwaltung.
Das wichtigste Argument für viele Verbraucher ist dabei die Leichtigkeit der Online-Angebote: Mit wenigen Klicks eröffnen Sie ein neues Konto, über das Sie per Smartphone rund um die Uhr und von überall aus auf Ihr Geld zugreifen können.
Was sind Robo-Advisor?
Der Bezeichnung der Robo-Advisor setzt sich aus den englischen Begriffen „Robot“ (Roboter) und „Advisor“ (Berater) zusammen. Somit sind Robo-Adivor digitale Anlageberater, die automatisierten Prozessen folgen, um Ihnen auf der Basis von Algorithmen Anlagevorschläge zu liefern.
Dadurch sollen mehr Menschen, die alleine von der Komplexität des Finanzmarktes abgeschreckt wären, einen einfachen Zugang zur professionellen Vermögensverwaltung erhalten. Gleichzeitig soll durch die technologische Beratung stets die optimale Entscheidung getroffen werden.
„Häufig übernimmt ein Algorithmus die Erstellung und die laufende Überwachung und Anpassung der Portfolios“, heißt es zur Definition der Robo-Advisor vom bekannten Robo-Anbieter Scalabe Capital. „Durch die Automatisierung vieler Prozesse können zudem Gebühren gesenkt, Effizienzen gesteigert, sowie die Kundeninteraktion durch eine einfache, digitale Benutzeroberfläche verbessert werden.“
Der US-Markt zeigt, was möglich ist
In Deutschland sind Robo-Advisor noch ein Nischenprodukt. Global betrachtet sind die digitalen Berater allerdings bereits deutlich gefragter: Laut Statista werden weltweit über 224 Milliarden US-Dollar von Robo-Advisorn verwaltet. Ungefähr 182 Milliarden Dollar entfallen dabei auf die USA, in Deutschland werden lediglich 0,5 Milliarden US-Dollar digital verwaltet.
In Deutschland kommen Robo-Advisor gerade erst als Anlageform im Markt an. Vieles spricht jedoch dafür, dass Robo-Advisor in Deutschland immer mehr an Wichtigkeit gewinnen werden. Laut Statista werden global aktuell ungefähr 224 Milliarden US-Dollar von Robo-Advisorn verwaltet, wovon ungefähr 182 Milliarden in den USA liegen. In Deutschland werden zurzeit ca. 0,5 Milliarden US-Dollar von allen Anbietern zusammen verwaltet, was nicht mehr als 0,2% der gesamten weltweiten Summe entspricht.
Experten gehen davon aus, dass die Anlage-Algorithmen auch in Deutschland in Zukunft immer präsenter werden. Die Einschätzung basiert vor allem darauf, dass auch die Banken längt das Potenzial das Robos erkannt haben: Bei einer Befragung von 50 Führungskräften von Banken aus der DACH-Region gaben 85 % der Teilnehmer an, dass Robo-Advisor zukünftig massiv an Bedeutung gewinnen werden. Bis 2021 sollen schätzungsweise bis 2021 mehr als 1.063 Milliarden US-Dollar digital verwaltet werden.
Die 3 Arten der Robo-Advisor
- Full-Service-Robo-Advisor werden von der Finanzaufsicht Bafin überwacht. Sie liefern im ersten Schritt Anlagevorschläge und übernehmen auch danach die Betreuung der Geldanlage.
- Half-Service-Robos machen Vorschläge für das Anlage-Depot ihrer Kunden und vermitteln die Anlageprodukte. Späteren Umschichtungen müssen die Kunden erst zustimmen.
- Self-Service-Robos dienen als reine Tippgeber. Die Investments müssen die Kunden anschließend selbst und eigenverantwortlich vornehmen.
Wie gut sind die Anlagevorschläge wirklich?
Ein Großteil der Robo-Advisor ist seit 2014 oder später auf dem Markt. Über den Erfolg der Anlagestrategien lässt sich deshalb noch nur begrenzt urteilen, es lässt sich aber zumindest bereits eine Tendenz erkennen.
Ihre Investments stecken die digitalen Vermögensverwalter in gemischte Portfolios, wobei je nach Anlegertyp mit mehr oder weniger Risiko investiert wird. Die meisten Anbieter greifen auf klassische Produkte wie ETFs oder börsengehandelte Index-Fonds zurück.
Ein oberflächlicher Performance-Vergleich zwischen Robo-Advisors scheitert meist an der unterschiedlichen Herangehensweise der Anbieter: „Aktive“ Vermögensverwalter schichten beispielsweise je nach Marktlage ihre Portfolios um, während „passive“ Robo-Advisor ihre Portfolio-Struktur dauerhaft beibehalten.
Die Vergleichs-Plattform „Brokervergleich.de“ hat die bekanntesten Robo-Advisor seit Mai 2015 einem Echtgeldtest unterzogen. Dabei wurde je Plattform ein Anlageportfolio mit ähnlichen Asset-Klassen angelegt. Im Vergleich erzielen die Robo-Advisor häufig eine höhere Rendite als bei der einfachen Anlage in einen Index-Fonds.
Fünf Anbieter befinden sich seit dem Beginn der Testphase im Portfolio, sodass hier eine relativ aussagekräftige Durchschnittsrendite betrachtet werden kann.
Am besten schneiden Vaamo und Quirion ab, die jeweils eine Rendite von durchschnittlichen 5,2 % erzielen konnten. Im Mittelfeld landet die Sutorbank mit 3,7 %, während Fintego 3,3 % und easyfolio 2,8 % Rendite erzielen konnten.
Auf die Gebühren achten
Bei der Wahl Ihres Anbieters sollten Sie unbedingt auf die Kosten und Gebühren achten. Bei der Online-Vermögensverwaltung liegen die jährlichen Kosten – bezogen auf den durchschnittlichen Anlagebetrag – meist zwischen 0,5 und 2 Prozent pro Jahr. Hinzukommen zusätzliche Gebühren für den Handel mit Fonds und ETFs, die an den Kunden weitergegeben werden.