Wohntürme im Trend: Wohnraum hoch hinaus

//Wohntürme im Trend: Wohnraum hoch hinaus

Lange Zeit galten Hochhäuser als stigmatisierter Wohnraum für sozial schwächere Schichten, doch aktuell erlebt ihr Image einen Wandel. In den neuen Wohntürmen entstehen nämlich exklusive Luxus-Apartments. Unter ihnen befinden sich einige bemerkenswerte Bauvorhaben.

Wohnen auf über 170 Meter Höhe

Die beliebten Großstädte locken nach wie vor im großen Stil neue Einwohner an, was ebenso große Probleme mit sich bringt: der Wohnraum wird zunehmend knapp, während die Boden- und Mietpreise steigen. Deshalb lebt aktuell ein alter Wohntrend wieder auf und bemerkenswerte Wohntürme schießen in schwindelerregende Höhen.

Manchen wird allein bei der Vorstellung, in über 170 Metern Höhe leben zu müssen, schon ganz schwindelig. Andere sind aber bereit, für das exklusive Wohngefühl zwischen den Wolken hohe Summen zu zahlen. Wir zeigen Ihnen in den folgenden Zeilen eine Auswahl der spektakulärsten Wohntürme.

Grand Tower in Frankfurt

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Der Grand Tower in Frankfurt am Main ist hierzulande ohne Frage das spektakulärste Beispiel der neuen Art von Wohntürmen. In der Nähe der Frankfurter Messe gelegen, löst der Grand Tower mit einer Höhe von 172 Metern das bereits 1973 fertiggestellte Colinia-Haus höchstes Wohngebäude Deutschlands ab.

Kein Wunder also, dass ein Großteil der 400 Wohnungen im Grand Tower bereits verkauft wurden – obwohl dessen Bau erst im Laufe des Jahres fertiggestellt wird. Eine Vierzimmerwohnung in dem höchsten Gebäude Deutschlands wird für über 3 Millionen Euro gehandelt.

Insgesamt umfasst das Bauprojekt auf 51 Etagen ganze 418 Eigentumswohnungen. Jede einzelne Wohnung bietet dabei einen besonderen wabenförmigen Balkon, welche dem Grand Tower seine charakteristische Form verleihen.

Burj Khalifa in Dubai

hoechste gebaeude Burj Khalifa - Wohntürme im Trend: Wohnraum hoch hinaus -

Dass es aber noch deutlich höher hinausgeht, beweist mit dem Burj Khalifa in Dabai das höchste Gebäude der Welt. Mit einer Höhe von 830 Metern ist das Gebäude fast 5 Mal so hoch wie der Frankfurter Grand Tower und misst 2,5 Mal die Höhe des Pariser Eifelturms.

Wenig verwunderlich also, dass der Bau des „Burj Khalifa“ nicht grade unkompliziert war: Nach diversen Vorarbeiten im Fundament und dem eigentlichen Baubeginn im Jahre 2004 wurde der Turm 2009 fertiggestellt und ein Jahr später schließlich eingeweiht. Insgesamt wurden dabei 180.000 Kubikmeter Beton verbaut.

Allerdings ist der Turm wahrscheinlich nicht mehr allzu lange das höchste Gebäude der Welt, denn mit dem „Kingdom Tower“ entsteht im saudi-arabischen Dschidda ein noch höherer Turm! Ganze 1007 Meter soll das Bauwerk schließlich messen, noch ist es aber nicht fertiggestellt.

Central Park Tower in New York

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Der Central Park Tower ist ein Super-Wolkenkratzer in New York. Mit einer anvisierten Höhe von 472 Metern soll der in Bau befindliche Turm das höchste reine Wohngebäude der Welt werden, noch in diesem Jahr soll der Bau fertiggestellt werden. Das New Yorker Bauvorhaben wird 179 Luxuswohnungen beinhalten, welche sich über eine Größe von 133 bis 1.600 Quadratmetern verteilen.

Hoch bauen ist nicht wirtschaftlich

Dass die hunderte Meter hohen Wohntürme nicht nur Vorteile haben, verdeutlicht der renommierte Architekt Meinhard von Gerkan. Er habe distanziertes Verhältnis zu Hochhäusern, denn er fühle sich in von Wohntürmen geprägten Vierteln „beengt und bedrängt“. Aber seine Abneigung gegen die Wohntürme hat auch andere Gründe:

„Weil ich weiß, dass in die Höhe zu bauen nicht wirtschaftlich ist, dass es nicht ökologisch ist“, so von Gerkan. Die Annahme, man würde mit Hochhäusern Bauland sparen, stimme also nicht. „Man kann mit nur sechs- bis achtgeschossigen Häusern genauso viel Raum für Menschen schaffen“, erläutert von Gerkan weiter.

Das Problem: Bei den kleineren Häusern würden Bauherren laut von Gerkan wesentlich weniger Ressourcen verbrauchen. Bei einem 1000 Meter hohen Gebäude ergebe nur etwa die Hälfte dessen tatsächlich Nutzfläche, während der Rest als Versorgungsfläche für das Gebäude dienen müsse. Ab einer gewissen Höhe sei es nämlich „nur noch eine Frage des Prestiges“.

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Von |2019-01-04T13:55:11+01:0023. Dezember 2018|
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