Revitalisierung von Immobilien: Recycling statt Neubau

//Revitalisierung von Immobilien: Recycling statt Neubau

Die Revitalisierung von Immobilien ist bei Stadtplanern, Architekten und Projektentwicklern ein beliebtes Thema, denn das Recycling brachliegender Flächen ist ein lukratives Konzept. „Recycelt“ werden dabei Immobilien, meist Industrie- oder Gewerbeflächen, die häufig eine lange Vorgeschichte als Industriestandort aufweisen.

Wie und warum werden Gebäude revitalisiert?

Je älter ein Immobilienobjekt wird, desto mehr Arbeiten fallen mit der Zeit zur Instandhaltung des Gebäudes an. Um die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes zu erhalten, können verschiedene Methoden eingesetzt werden. Beispielsweise kann eine Immobilien umfangreich saniert oder aber komplett abgerissen werden.

In einigen Fällen kann ein kompletter Neubau nämlich die kosteneffizientere Lösung sein. Welche Methode letztendlich gewählt wird, hängt allerdings auch je nach Projekt von den wirtschaftlichen und behördlichen Umständen abhängig. Bei einer Denkmalgeschützten Immobilie etwa ist ein Abriss nicht ohne weiteres möglich.

Das Problem dabei: Grade bei alten Immobilien ist eine Sanierung zur umfangreichen Modernisierung und Instandhaltung häufig nicht ausreichend. Genau dann kommt die Revitalisierung von Immobilien ins Spiel, die durch tiefgreifendere Maßnahmen die Immobilie wieder in einen wettbewerbsfähigen Zustand bringen soll.

Was genau ist die Revitalisierung von Immobilien?

Zwar ist die Revitalisierung von Immobilien per Definition auch lediglich eine reine Sanierungsmaßnahme, bei der ein Bauobjekt, meist historischen Ursprungs, für eine moderne Nutzung umgestaltet wird. Tatsächlich geht die Revitalisierung aber weit darüber hinaus: Durch die Revitalisierung von Immobilien werden diese an veränderte gesellschaftliche oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen angepasst. Ein Beispiel dafür ist die zunehmende Relevanz einer hohen Energieeffizienz.

Ein weiterer wichtiger, und nicht zu vernachlässigender, Aspekt der Revitalisierung ist der Denkmalschutz. Denn bei der Revitalisierung von Immobilien soll, beziehungsweise muss, das charakteristische Erscheinungsbild des historischen Bauwerks im Zuge der Umgestaltung erhalten bleiben.

Wann lohnt sich die Revitalisierung von Immobilien?

Um die Wirtschaftlichkeit einer geplanten Revitalisierung zu beurteilen, muss zunächst eine gründliche Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Wichtig ist dabei vor allem die Betrachtung der baulichen, rechtlichen und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

  • Der Projektentwickler muss eine Machbarkeitsstudie durchführen und den Standort sowie die Immobilie selbst prüfen.
  • Als nächstes steht eine Wirtschaftlichkeitsberechnung der Revitalisierungsmaßnahmen an.
  • Eine Konzeptanalyse ergibt, wie und wann das Objekt für Investoren oder zukünftige Mieter ansprechend ist.
  • Aus finanzieller Sicht ist die Revitalisierung von Immobilien häufig die bessere Wahl als ein Abriss mit anschließendem Neubau.
  • Das gilt grade für gefragte Lagen in den Innenstädten von Metropolen. Hier ist die Revitalisierung von Immobilien häufig die preiswerte Wahl im Vergleich zum Neubau.

Madrid, Mailand oder München – welche Städte sind bei Investoren besonders gefragt? Die Städte-Rankings für den europäischen sowie den deutschen Raum geben Aufschluss – und offenbaren einige Überraschungen.

Das Potenzial der Revitalisierung von Immobilien

Die Wiedernutzbarmachung brachliegender Flächen dient nicht nur dem politischen Ziel der Reduzierung des Flächenverbrauchs. Vielmehr weisen die alten Industriestandorte per se einige Vorteile auf: Die zumeist zentrale Lage, eine bereits vorhandene Infrastruktur sowie eine gute Verkehrsanbindung sprechen oftmals für eine Revitalisierung und gegen einen Neubau ‚auf der grünen Wiese’.

Dabei ist es gerade auch die vorhandene Bebauung, die die Industrieareale so attraktiv macht. Im Zuge des Strukturwandels rückten die Zeugnisse der Industriegeschichte mit ihrer zeittypischen Architektur in den Fokus des Denkmalwesens – von der Zeche über Brauereien bis hin zu Hafengebieten und Wasserwerken. Die geschützten Gebäude und Ensembles werden dabei oftmals als Museen oder Veranstaltungsorte genutzt. Einige, wie beispielsweise die Zeche Zollverein in Essen oder die saarländische Völklinger Hütte, sind sogar UNESCO-Weltkulturerbe.

Beispiele für die Revitalisierung von Immobilien

blog_2_bilder1

blog_2_bilder2

Innovative private und gewerbliche Nutzung

Die architektonische Besonderheit und der repräsentative Charakter vieler Industriedenkmäler rufen auch private Investoren und gewerbliche Nutzer auf den Plan. Gerade kleinere Objekte sind für eine Revitalisierung zum Beispiel als exklusiver Wohn- oder Büroraum besonders reizvoll. Und zeichnen sich nicht nur durch ihre Wertbeständigkeit, sondern auch durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten aus.

Revitalisierung ermöglicht modernes Wohnen und Arbeiten

Aufgrund der hohen Nachfrage nach besonderen und modernen Wohn- und Arbeitsformen mit dem Charme des Vergangenen haben sich zahlreiche Architekten und Bauträger auf die Sanierung und Revitalisierung von Industriedenkmälern spezialisiert.

Sie unterstützen damit die Wohnungspolitik, die ihrerseits zahlreiche Maßnahmen zum Flächenrecycling entwickelt, denn die Zahl der ‚nutzlos’ gewordenen Industriedenkmäler nimmt stetig zu. Oder, wie eine Studie des Umweltbundesamtes es tituliert: „Die Zukunft liegt auf Brachflächen.“

[Gesamt:10    Durchschnitt: 4.8/5]
Von |2018-10-09T14:43:51+02:008. Juni 2018|
>