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Berlin ist eine der gefragtesten Städte im Osten Deutschlands und die Kaufpreise für Immobilien sind in den vergangenen Jahren nahezu explodiert. Aber auch weitaus kleinere Orte haben eine positive Entwicklung hingelegt – das macht den Osten Deutschlands zunehmend für Investoren interessant.
Eine alternde Bevölkerung, starker Geburtenrückstand, Arbeitslosigkeit und Leerstand – Das sind nur einige Vorurteile, mit denen der Immobilienmarkt in Ostdeutschland in der Vergangenheit häufig abgestempelt wurde.
Mittlerweile ist allerdings klar: Es zeichnet sich im Osten Deutschlands eine immer stärkere Trendwende ab. Die Region profitiert vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung, es entstehen neue Jobs und der Lebensstandard steigt. Das lockt nicht nur junge Menschen aus dem Westen an, sondern bringt auch neue Bewegung auf den Immobilienmarkt. Und zwar hauptsächlich in eine Richtung: nach Oben.
Das gilt nicht nur für die Vorzeigestädte wie Berlin oder Leipzig, sondern ebenso für kleinere Städte wie Greifswald oder Waren an der Müritz. Die Miet- und Kaufpreise auf dem Ostdeutschen Immobilienmarkt steigen seit Jahren an, in der Wahrnehmung vieler Investoren ist das aber noch nicht angekommen.
Der Ostdeutsche Immobilienmarkt ist im Aufschwung
Wo sich die Preise vielerorts auf einem Allzeithoch befinden, halten immer mehr Investoren den Westdeutschen Immobilienmarkt für ausgereizt. Der Blick geht folglich in den Osten Deutschlands – und eine aktuelle Studie der Immobilienberatung „Wüest Partner“ zeigt rosige Aussichten.
Die Experten haben im Auftrag der „TAG Immobilien AG“ nämlich 27 Mittel- und Großstädte in Ostdeutschland genau analysiert. Ihre Erkenntnis: „Alle im Rahmen dieser Studie untersuchten Städte sind Zuzugsgewinner.“ Zweistellige Leerstandsquoten gebe es deshalb kaum noch.
„Wir sind überzeugt, dass sich als Investor nicht nur ein Blick dorthin lohnt, wo ohnehin schon seit geraumer Zeit sehr knappes Angebot auf hohe Nachfrage trifft – wie etwa in Berlin, Potsdam, Leipzig oder Dresden“, heißt vom Auftraggeber der Studie. „Im Gegenteil: Die kleinen Perlen Ostdeutschlands haben enormes Potenzial. Da kann man auch einen zweiten Blick riskieren.“
Die Entwicklung von Mieten, Kaufpreisen und Leerstand im Osten Deutschlands
Laut der Studie sind die Mieten- und Kaufpreise in nahezu allen untersuchten Städten angestiegen. Leipzig legte beispielsweise um stolze 25 Prozent zu, Dresden um 16 Prozent, Magdeburg um 14 Prozent. Spitzenreiter ist auch hier Berlin, die Hauptstadt weist eine Steigerung von mehr als 33 Prozent auf.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auf für die Kaufpreise ab – in diesem Bereich sind die Steigerungen aber sogar noch größer als bei den Mietpreisen, wie die nachfolgende Grafik aus der Studie im Detail aufzeigt:

Quelle: Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2017, TAG Immobilien AG
Beispiel Leipzig – Die „Boomtown“ im Osten Deutschlands
Leipzig verzeichnet in den vergangenen Jahren besonders positive und auffallende Entwicklungstrends: Die Stadt präsentiert sich als vitale und lebenswerte Großstadt mit einer florierenden Wirtschaft und einer stetig wachsenden Bevölkerung. Es gibt zahlreiche Bauprojekte zwischen Stadthaus-Neubau und Altbau-Sanierung.
Die Denkmal-Hauptstadt mit 16.000 Denkmälern
Dabei stehen viele Bauten unter Denkmalschutz – mit 15.672 Kulturdenkmälern trägt Leipzig den inoffiziellen Titel als Deutschlands Denkmalhauptstadt. 80% der Denkmäler sind Gründerzeithäuser, damit besitzt die Stadt den quantitativ und qualitativ größten Reichtum an Bauten aus dieser Zeit. Und nordwestlich der Leipziger Innenstadt liegt sogar das größte vollständig erhaltene Gründerzeitviertel Europas: das Waldstraßenviertel.
Waldstraßenviertel – Zeitreise durch die Wohnungsbaugeschichte
Ab 1830 wurde das Gebiet des heutigen Waldstraßenviertels ausgebaut, um so die Wohnungsnachfrage infolge des sprunghaften Bevölkerungsanstiegs zu decken – Leipzig entwickelte sich zur Großstadt. Heute kann man sich hier auf Zeitreise durch die Wohnungsbaugeschichte begeben: schlichte Wohngebäude aus der Zeit vor 1840 stehen neben prachtvollen Vorstadthäusern, gründerzeitlichen Mietshäusern und Villen, Jugendstilarchitektur und Gebäuden bis in die 1940er Jahre.
Das Sanierungs- und Erhaltungskonzept in Leipzig
Während der Zeit des industriellen Wohnungsbaus ab den 1970er Jahren wurde die alte Gebäudesubstanz vernachlässigt und der Verfall setzte ein. Dies änderte sich schlagartig nach der Wende, als Investoren den Wert dieses einzigartigen Viertels erkannten und die prächtige Architektur wieder instand setzten. Für ihr eigenes Erhaltungskonzept erhielt die Stadt Leipzig 1994 beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau die Goldmedaille.
Auch die übrigen Altbauten werden saniert – ortsansässige Bauträger und Sanierer wetteifern um die schönsten Häuser. Mit der denkmalgerechten Sanierung der Altbauten erlebt auch das traditionelle Bauhandwerk eine Renaissance. Restauratoren, Tischler, Stuckateure und Zimmerleute haben Hochkonjunktur. Und der Boom geht weiter.
Entwicklung der Kaufpreise für Wohnungen in Leipzig
Entsprechend des wirtschaftlichen Aufschwungs ziehen auch die Preise auf dem Leipziger Wohnungsmarkt deutlich an. Insbesondere für Wohnungen mit einer Größe zwischen 80 und 120 Quadratmetern zeichnet sich ein starker Aufwärtstrend ab, wie diese Grafik vom Immobilienportal „immowelt“ zeigt:

Preisentwicklung in Leipzig – Quelle: immowelt.de