Inhaltsverzeichnis - Das erwartet Sie
Wenn Sie Ihren Kredit umschulden, können Sie neu in die Verhandlung mit verschiedenen Banken treten und sich so einen günstigeren Immobilienkredit sichern. Auf diese Stolpersteine sollten Sie bei der Umschuldung gefasst sein.
Kredit umschulden und günstigere Konditionen sichern
Ein Eigenheim ist eine Entscheidung fürs Leben, schließlich dauert es nicht selten ganze 30 Jahre, bis das Darlehen vollständig abbezahlt wurde. Die genaue Dauer hängt von der Höhe der Tilgung sowie der Kreditsumme ab, die Rückführung einer Vollfinanzierung dürfte etwa sogar noch länger dauern.
Umso älter ein Immobilienkredit ist, desto wahrscheinlicher ist es allerdings, dass Ihnen am Markt bereits andere Konditionen geboten werden, als zum Zeitpunkt des ursprünglichen Abschlusses. Denn über die Jahre ändern sich Ihre persönlichen Kreditkonditionen und auch die Marktzinsen.
Spätestens mit der ersten Anschlussfinanzierung stellt sich also die Frage, wie das Darlehen kostengünstiger fortgeführt werden kann. Eine Möglichkeit ist dabei die Umschuldung der Baufinanzierung mit der Chance, bessere Kreditkonditionen auszuhandeln.
Kredit umschulden – Was ist die Darlehensumschuldung?
Bei der Umschuldung eines Kredits wird im Grunde ein bestehendes Darlehen durch ein zweites Darlehen abgelöst. Das ältere Darlehen wird dabei aufgelöst und durch eine zweite Immobilienfinanzierung mit besseren Konditionen ersetzt.
Aus der Umschuldung ergibt sich eine Zinsersparnis sowie eine Verringerung der monatlichen Gesamtbelastung. Im Idealfall werden nämlich die zu zahlenden Zinsen enorm verringert. Insbesondere für ältere Kredite lohnt sich in der heutigen Niedrigzinsphase die Umschuldung.
Ein Kredit aus dem Jahre 2008 ist beispielsweise noch mit einem Zinssatz von etwa 5 Prozent ausgestattet – nach einer Umschuldung würden aus heutiger Sicht verlockend niedrige Zinsen zwischen 1 -2 Prozent winken.
Kurz zusammengefasst: Wenn Sie Ihren Kredit umschulden, sichern Sie sich durch einen Umschuldungskredit also einen neuen, günstiger Kredit zur Rückzahlung des alten, teuren Kredits.
Aber: Die Umschuldung ist nicht immer einfach möglich
Das Thema der Kreditumschuldung wird spätestens dann interessant, wenn nach dem Ablauf der Zinsbindung noch eine Restschuld übrigbleibt. Da dies in den meisten Fällen gegeben ist, geht es dann die Neuverhandlung für eine zweite Finanzierungsrunde.
Denn Sie haben nun die Wahl, ob Sie bei Ihrer Hausbank bleiben möchten, oder Ihren Kredit doch zu einer anderen Bank umschulden möchten. Speziell Letzteres hat dabei den Vorteil, dass Sie flexibel alle Angebote am Markt vergleichen und sich für das günstigste Finanzierungsangebot entscheiden können.
Aber eine Umschuldung ist nicht immer einfach möglich. Läuft noch die Zinsbindungsfrist, welche im Rahmen der Darlehensaufnahme festgelegt wurde, ist die Kreditumschuldung nämlich nur über Umwege eine Option. Denn um sich den Zinsverlust bezahlen zu lassen, verlangen Banken bei einer vorzeitigen Umschuldung meist eine Vorfälligkeitsentscheidung.
Diese Vorfälligkeitsentscheidung ist in den meisten Fällen so hoch, dass der sich aus der Umschuldung ergebende Zinsvorteil direkt wieder zunichte gemacht wird. Deshalb ist eine Umschuldung meist nur zum Ablauf der Frist hin sinnvoll.
Restdauer der Zinsbindung: Wann die Umschuldung sinnvoll ist
Wann sich für Sie also der beste Zeitpunkt zur Umschuldung ergibt, hängt maßgeblich von dem Ablaufdatum Ihrer Sollzinsbindung ab. Je nachdem, wie lange Ihre Zinsbindung noch läuft, haben Sie die folgenden Möglichkeiten zur Umschuldung:
Zinsbindung endet in den nächsten 12 Monaten: Sie können das Darlehen entweder bei Ihrer Hausbank fortführen oder Ihren Kredit zu einer günstigeren Bank umschulden. Um eine Vorfälligkeitsentschädigung zu vermeiden, sollten Sie die genauen Übergangsfristen mit Ihrer Bank besprechen.
Zinsbindung läuft noch 12 Monate bis maximal 5 Jahre: In dieser Zeitperiode können Sie sich durch ein sogenanntes „Forward Darlehen“ die aktuell günstigen Kreditkonditionen reservieren. Anstelle einer direkten Umschuldung reservieren Sie dabei nämlich nur die aktuellen Zinsen für einen späteren Zeitpunkt und schaffen so eine gewisse Planungssicherheit.
Zinsbindung läuft noch länger als 5 Jahre: Wenn Ihre Zinsbindungsfrist noch für einen so langen Zeitraum läuft, ist eine Umschuldung des Darlehens kaum sinnvoll. Die Kosten der anfallenden Vorfälligkeitsentschädigung würden nämlich die Zinsersparnisse übersteigen.
Zinsbindung läuft bereits seit 10 Jahren: Wenn Sie Ihr Darlehen bereits vor 10 Jahren abgeschlossen haben, können Sie direkt Ihren Kredit umschulden. Dabei ist es sogar egal, wie lange Ihre Zinsbindung noch dauert: Per Gesetz haben Sie nach 10 Jahren nämlich ein Sonderkündigungsrecht. Die Frist zur Kündigung beträgt dabei sechs Monate.