In Gold investieren: Wie gut ist Gold als Geldanlage?

//In Gold investieren: Wie gut ist Gold als Geldanlage?

Gold gilt in Krisenzeiten als sichere Geldanlage, doch lässt sich mit dem Edelmetall auch eine attraktive Rendite erzielen? Wir zeigen, ob und auf welchen Wegen es sich lohnt, in Gold zu investieren.

In Deutschland ist Gold als Geldanlage besonders beliebt

In der Welt der Geldanlagen gelten die deutschen Sparer als besonders konservativ und dies spiegelt sich auch in der Gold-Thematik wider: Der Wunsch sich vor Krisenzeiten abzusichern, ist hierzulande scheinbar besonders tief verankert.

Denn obwohl Deutschland nur auf dem vierten Platz der größten Volkswirtschaften rangiert, hält die Deutsche Bundesbank mit über 3.380 Tonnen Gold den zweitgrößten Goldvorrat der Welt. Noch mehr von dem teuren Edelmetall hat mit über 8.130 Tonnen nur die USA eingelagert.

Allerdings ist in Deutschland noch weit mehr Gold vorhanden, was auf die zusätzlichen Reserven der Privathaushalte zurückzuführen ist. Laut einer Studie vom Research Center der Berliner Steinbeis-Hochschule ergeben sich so nämlich ganze 8.700 Tonnen Gold. Hochgerechnet besitzen fast 38 Prozent der Deutschen physisches Gold.

Auf einen Blick: Was Sie über Gold als Geldanlage wissen müssen

  • Wahrscheinlich wird Gold nie vollständig seinen Wert verlieren. Befürchten Sie einen Crash der herkömmlichen Währungen, könnten Sie sich folglich durch den Goldkauf absichern.
  • Allerdings ist im Gegensatz dazu eine stärkere Schwankung im Goldpreis zu beobachten.
  • Außerdem bietet Gold auf lange Sicht eine weitaus geringere Rendite als alternative Anlagen.
  • Sie können auf unterschiedlichen Wegen in Gold investieren. Als Absicherung gegen eine Finanzkrise taugen beispielsweise Goldmünzen oder Barren.
  • Experten empfehlen generell, nicht mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.
  • Gold dient also primär als Beimischung zum eigenen Anlage-Portfolio.

Wie ergibt sich der Wert des Goldes?

Wenn FIAT-Währungen wie Euro oder Dollar auf eine Krise zusteuern, weichen Anleger vermehrt auf wertstabile Währungen aus. Vorreiter ist dabei das Gold, woraus sich ein realer Wert ergibt, welcher insbesondere in Zeiten von Inflation gefragt ist.

Aber auch darüber hinaus hat Gold einen Nutzen, schließlich ist die Schmuckbranche der weltweit größte Abnehmer des Edelmetalls. Den zweitgrößten Anteil an der Nachfrage macht Gold als Geldanlage aus. Letztendlich ist der Wert des Goldes auch auf die begrenzte Verfügbarkeit zurückzuführen – und den Glauben der Menschheit daran, dass Gold als Material etwas wert ist.

In Gold investieren: Die Möglichkeiten haben Sie

Wenn Sie in Gold investieren möchten, können Sie dabei auf unterschiedliche Möglichkeiten und Strategien zurückgreifen. Dabei ist nicht nur der direkte Erwerb des Edelmetalls möglich, sondern Sie können Gold ebenfalls in Form von Wertpapieren erwerben. Im Wesentlichen haben Sie dabei diese drei Möglichkeiten, welche nachfolgend weiter erläutert werden:

  • Goldkauf in physischer Form
  • börsengehandelte Gold-Produkte
  • Anteile an Goldminen-Unternehmen

Physischer Goldkauf: Durch Münzen oder Barren in Gold investieren

Die wohl bekannteste Möglichkeit, um In Gold investieren zu können, ist der direkte Erwerb von Münzen oder Barren. Wichtig ist dabei aber ein hoher Goldanteil, welcher mindestens 900 Tausendstel betragen sollte.

Zwischen den Barren und Münzen gibt es dabei allerdings einige Unterschiede zu beachten: Bei Barren wird das Gewicht in Gramm angegeben, während Münzen in Unzen verkauft werden. Eine Unze entspricht dabei 31,1 Gramm. Die Preise der Münzen sind abhängig vom Goldpreis und der Größe, Barren sind aufgrund der einfacheren Herstellung meist etwas günstiger.

Entscheiden Sie sich für den direkten Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen, sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die sichere Lagerung Ihres Investments legen. Neben einem Bankschließfach kommt dabei auch ein heimischer Tresor in Frage.

Allerdings ist Zuhause gelagertes Gold im Diebesfall nicht abgesichert, Hausratsversicherungen übernehmen das höhere Risiko nämlich nur gegen einen Aufpreis. So oder so kommen bei der Einlagerung von Gold Kosten auf Sie zu, diese Sie im Vorfeld bedenken sollten.

Achtung: Vor dem Goldkauf die Echtheit überprüfen

Wenn Sie Gold direkt bei einer Bank erwerben, sind Sie auf der sicheren Seite. Denn bei verschiedenen Händlern müssen Sie immer überprüfen, ob es sich bei dem angebotenen Edelmetall auch tatsächlich um qualitativ hochwertige Ware handelt. Folgende Punkte sollten Sie daher beim Goldkauf bedenken:

  • Das Gewicht eines Goldbarrens muss tatsächlich der Gewichtsangabe entsprechen
  • Bei unterschiedlichen Barren mit identischer Seriennummer handelt es sich um Fälschungen.
  • Wenn Sie Goldbarren kaufen, sollten diese eine LBMA-Zertifizierung aufweisen.
  • Für ein seriöses Geschäft sollten Sie Goldbarren nur bei Banken oder Fachhändlern kaufen.
  • Goldmünzen sind weitaus schwieriger zu fälschen als Barren.

Über börsengehandelte Produkte in Gold investieren

Auch an der Börse beziehungsweise über Ihren Online-Broker können Sie mit Gold handeln und das Edelmetall so als Geldanlage nutzen. Häufig wird dabei in spezielle Goldfonds oder entsprechende ETF’s investiert.

Derivative Finanzprodukte spielen darüber hinaus ebenfalls eine wichtige Rolle im Bereich der Rohstoff-Investments. Zu diesen zählen neben Zertifikaten auch Futures oder Optionsscheine.

Insgesamt sind Derivate hochspekulative Anlageprodukte, deren Erfolg oder Misserfolg sich nach den Kursen anderer Finanzprodukte richtet. So sind gleichermaßen hohe Gewinne als auch hohe Verluste möglich. Aufgrund des entsprechend hohen Risikos sollten Einsteiger nur mit geringen Summen investieren.

Anteile an Unternehmen aus der Gold-Branche

Eine weitere Möglichkeit zur Anlage in Gold bieten Anteile an Unternehmen. Aktien von Goldminen oder anderen Bergbauunternehmen hängen beispielsweise der allgemeinen Entwicklung des Goldes zusammen. Allerdings hängen Rendite und Risiko ebenso von vielen weiteren Faktoren zusammen, was einen der Hauptvorteile des Goldes in gewisser Weise aushebelt.

Gold als Geldanlage: Die Vorteile und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
Mindest¬wert: Gold genießt ein hohes Ansehen und ist grade in Krisenzeiten besonders begehrt. Ein kompletter Wertverlust ist dadurch praktisch ausgeschlossen.Schwankungen: Der Goldpreis unterliegt Schwankungen und ist von vielen Faktoren abhängig.
Verfügbarkeit: Gold¬barren oder gängige Goldmünzen lassen sich schnell wieder zu Geld machen.Spekulation: Ein Investment in Gold beruht allein auf der Wertsteigerung, denn das Edelmetall wirft weder Dividenden noch Zinsen ab.
Steuer¬vorteil: Investieren Sie in physisches Gold, können Sie nach einer einjährigen Haltedauer Ihre Anlage verkaufen und den Gewinn steuerfrei behalten.Lager¬kosten: Gold geht in physischer Form mit Lagerkosten einher. Das gilt sowohl für die Lagerung bei der Bank als auch für die Einlagerung im eigenen Tresor.

Wie gut eignet sich Gold als Geldanlage?

Gegenüber anderen Geldanlageformen hat Gold sowohl Vorteile als auch Nachteile. Ein größerer Nachteil des Goldes ist es, dass das Edelmetall weder Zinsen noch Dividenden abwirft und die Rendite deshalb allein von der Preisentwicklung abhängig ist. Um tatsächlich Gewinne zu erzielen, muss der Goldpreis also stark ansteigen.

Allerdings geht mit dieser Eigenschaft auch ein Vorteil des Goldes einher: Der Goldpreis entwickelt sich meist nämlich genau entgegengesetzt zum Aktienkurs. Deshalb eignet sich das Edelmetall zur Begrenzung von Schwankungen, indem Gold dem Anlageportfolio beigemischt wird.

Generell wird von Experten empfohlen, nicht mehr als zehn Prozent des eigenen Vermögens in Gold zu investieren. Wer das Edelmetall als Krisenwährung betrachtet, sollte in möglichst kleinteilige Münzen investieren, um diese im Ernstfall auch wirklich als Zahlungsmittel verwenden zu können.

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Von |2018-11-19T14:04:25+02:0030. Oktober 2018|
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