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Die Art, wie wir leben und wohnen, ist im ständigen Wandel. So sorgt aktuell vor allem die Digitalisierung für neue Trends im Wohnbereich – wir wagen einen Blick in die Zukunft und zeigen, wie das Wohnen von morgen aussehen könnte.
Wie wohnen wir im Jahr 2025?
Den Prognosen zufolge soll die Bevölkerung der Bundesrepublik in den kommenden Jahrzehnten weiter schrumpfen. Doch im Kontrast dazu steigt die Zahl der Haushalte weiter an – ein Trend, der bereits lange anhält: In den 70er Jaren wohnten fast drei Personen in einem Haushalt, zwanzig Jahre später waren es nur noch knapp zwei. Und heute geht der Trend immer mehr zum Einpersonenhaushalt.
Klar ist: Der Trend zur Individualisierung wird sich auch zunehmend auf unser Wohnen auswirken. Die Frage ist nur: Wie könnten entsprechende Lösungen dafür aussehen? Welche Wohnkonzepte werden künftig gefragt sein? Wir wagen eine Prognose und skizzieren mögliche Szenarien über das Wohnen der Zukunft.
Smart Living – Das Thema schlechthin
„Intelligentes Wohnen“ ist eines der Schlagwörter, wenn es um die Energiewirtschaft oder aktuelle Fachmessen zum Thema geht. Denn der Einsatz von Smart Home-Technologie bietet neue Möglichkeiten zur Automatisierung und Vernetzung von Haushaltsprozessen in den eigenen vier Wänden.
Zwar haben die meisten Haushalte bereits von diesem Konzepten gehört, der eigentliche Nutzen dahinter bleibt aber meist unklar. Grob gesagt soll durch das Smart Living unser Alltag erleichtert werden: So können in Immobilien spezielle Geräte und Systeme verbaut werden, die miteinander vernetzt werden und beispielsweise die Sicherheit oder die Energieeffizienz erhöhen.
So könnten beispielsweise über eine zentrale Display-Anzeige im Flur sämtliche Prozesse und Bereiche rund um die eigene Haustechnik gesteuert werden: Heizung und Beleuchtung springen auf Knopfdruck im ganzen Haus an oder per Fingertipp steuern Sie die Gartenbewässerung oder das Multimedia-System. Je nach System sind diese Prozesse sogar automatisiert möglich.
Durch den Einsatz von Smart Home Technologien ist außerdem schon heute möglich, ältere Menschen im Alltag zu unterstützen und ihnen das Leben in den eigenen vier Wänden zu erleichtern. So sorgen digitale Zutrittskontrollen beispielsweise dafür, dass Pflegekräfte und andere Dienstleister Wohnungen in bestimmten Zeitfenstern betreten können, ohne im Besitz eines eigenen Schlüssels zu sein.
Neue Wohnkonzepte der Zukunft
1. Third Place Living: Die Stadt als Wohnlandschaft
Durch das „Third Place Living“ soll der Großstadtdschungel in eine einzige, riesige Wohnlandschaft verwandelt werden. Das Konzept geht auf den Soziologen Ray Oldenburg zurück, der 1989 unsere Lebensräume in verschiedene Orte kategorisierte.
Nach seiner Idee ist unsere Wohnung der Erste Ort, der Arbeitsplatz der Zweite Ort und der Dritte Ort ein Raum für Begegnungen. Bedingt durch Internet, Laptop, Smartphone und Co verschwimmen die Grenzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz jedoch zunehmend. Gerade in dieser Zeit werden die Dritten Räume, als Orte der Vernetzung, der Erholung, als Orte des „einfachen Seins“, immer wichtiger.
Aber was genau kann man sich unter Dritten Orten vorstellen? Diese Räume dazwischen – zwischen Wohnung und Arbeitsplatz- können externe Küchen sein, die für gemeinsame Kochabende gemietet werden. Aber auch wohnzimmerartige Salons, Bars und Cafés oder Coworking-Spaces gehören dazu.
Es zählen alle Orte unseres alltäglichen Lebens dazu, die nicht zu unserem privaten Wohnraum zählen. Unsere Wohnung, als eigene persönliche Welt, wird zunehmend zu einem privaten Rückzugsort, statt zentraler Mittelpunkt des Lebens zu sein. Repräsentative Eigenschaften werden immer weniger gefordert.
2. Collaborative Living
Passend dazu, werden wir laut den Autoren der Studie „Zukunft des Wohnens“ schon bald nicht mehr in unseren voll ausgestatteten Wohnungen leben. Stattdessen soll sich die Ausstattung auf ein Mindestmaß beschränken, der Rest wird nämlich einfach ausgelagert: Die Waschmaschine steht im Waschsalon nebenan, eine große Küche wird bei Bedarf nur gemietet.
Demnach würden viele Dinge gar nicht mehr in den eigenen vier Wänden stattfinden, sondern in Parks, Kneipen oder andere, eigens dafür eröffnete, Einrichtungen ausgelagert werden. Der Stadtpark wird so zum persönlichen Garten oder die Bibliothek zum Arbeitsort. „Die Wohnung ist nicht mehr 42 Quadratmeter groß, sondern hat die Fläche der ganzen Stadt“, heißt es von den Autoren der Studie.
Treiber der Entwicklung ist abermals der in Großstädten knappe Wohnraum. Denn bei weiterhin hoher Nachfrage werden Wohnungen zwangsläufig kleiner und durch die „Auslagerung“ wird der Qualitätsverlust des Alltagslebens vermieden.
3. Conceptual Living – modulare Wohneinheiten
Der kleiner werdende Wohnraum stellt nicht nur Architekten, sondern auch Designer vor Herausforderungen, denn dazu passende Multifunktionsmöbel werden immer wichtiger. Das „Conceptual Living“ will Möbelstücken mehr als eine Funktion zuweisen: Mittels praktischen Wandelementen und verschieden einsetzbaren Möbelstücken wird die Wohnung in einzelne Funktionsbereiche unterteilt.
Hatte früher ein Raum eine Funktion, so verschwimmt diese Grenze heute zunehmend: Beispielsweise wird das Gästezimmer auch als Home-Office Büro oder das Wohnzimmer auch als Esszimmer genutzt. Raumstrukturen werden dabei durch „Raumzonen“ ersetzt und bei Bedarf lässt sich dessen Funktion flexibel variieren.
Ein wichtiges Mittel dafür sind offene Grundrisse und modulare Wohnelemente, dank denen die Wohnung an verschiedene Lebensphasen angepasst werden kann. Das Wohnzimmer schrumpft beispielsweise in Zeiten, in denen die Bewohner viel von zu Hause aus im eigenen Büro arbeiten müssen. So haben Sie alle Freiheiten der Planung und Gestaltung der eigenen vier Wände.